Eine Trauerfeier zu gestalten ist gerade für die Hinterbliebenen eine nervige und hochemotionale Angelegenheit. Es gibt so viele Aspekte, die beachtet und organisiert werden müssen und an die man im trauernden Zustand vielleicht gar nicht denkt. Auch bei der Trauermusik sollte man in jedem Fall den Bestatter zu Rate ziehen.
Wann muss Trauermusik eingebunden werden?
Auf einer Trauerfeier „muss“ natürlich gar nichts. Im Grunde sollten alle Entscheidungen gemäß dem Wunsch des Verstorbenen oder Angehörigen gefällt werden. Grundsätzlich ist es meist so, dass man Anfang der Bestattungsfeier, während die Gäste in die Kapelle beziehungsweise Kirche oder Trauerhalle kommen und Platz nehmen, leise dezent Musik spielt. Im Anschluss und zur Eröffnung sowie zur Traueransprache, im Verlauf der Trauerfeier zur Besinnung und am Ende der Bestattungsfeier wird generell ebenfalls Trauermusik eingebunden. Zusätzlich wählen viele Menschen eine musikalische Begleitung am Grabe sowie beim Herablassen des Sarges.
Warum man auf Musik nicht verzichten sollte!
Eine Trauerfeier ohne Musik kann man sich kaum vorstellen. Die Musik wirkt beruhigend und tröstend. Sie hilft, dass Gedanken meditativ schweifen können. Die Trauernden können Erinnerungen mit der Musik verbinden und kommen doch in die Gegenwart zurück, wenn die Musik endet. Die Musik verbindet schließlich die Trauernden miteinander und mit der verstorbenen Person.
Instrumentalmusik oder Gesangsstück
Eingeleitet werden sollte die Trauerfeier bzw. Gedenkfeier durch ein Instrumentalstück. Ebenso sollte Instrumentalmusik den Auszug der Trauergemeinde aus der Kapelle bzw. Kirche oder Trauerhalle begleiten. Instrumentale Klänge passen auch an das Ende einer Ansprache; sie ermöglichen den Trauergästen, das Gehörte nachwirken zu lassen. Lieder haben immer eine Aussage. Sie sind also nicht nur musikalisch bedeutsam, sondern auch inhaltlich. Daher gehören sie in den Verlauf der Feier, an eine Stelle, die inhaltlich passt. Das betrifft die Gesangsstücke, die vorgetragen bzw. vorgespielt werden ebenso, wie die Lieder, die von der Trauergemeinde gemeinsam gesungen werden.
Die Auswahl der Musikstücke für die Beerdigung
Musikstücke, die Sie für die Beisetzung wünschen, können klassisch sein oder modern. Die Musik kann besinnlich, melancholisch und ergreifend den Schmerz über den Verlust verdeutlichen. Sie kann andererseits leicht und beschwingt den Dank für das gelebte Leben ausdrücken und Hoffnung auf eine ewige Heimat verkünden. Der Abschied von einem Menschen ist natürlich traurig, bedrückend, schwer. Dennoch muss die Musik nicht „schwer“ sein. Im Gegenteil: Die Musik soll die Bedrückung nicht verstärken, den Abschied nicht erschweren. Sie soll trösten und aufatmen lassen.
Leichte Musik für die Trauerfeier im privatem Kreis
Für die private Bestattung, also für die Verabschiedung eines geliebten Menschen, empfehlen wir leichte, melodiöse, tröstende Klänge. Sie verbinden mit der verstorbenen Person. Sie bringen zum Ausdruck: Wir danken! / Wir lieben! / Wir hoffen! / Wir sagen auf Wiedersehen! Eine hilfreiche Auswahl finden Sie auf der nächsten Seite. Oder aber lassen Sie Stücke spielen, die der Verstorbene gern gehört hat oder die Ihn charakterisieren
Trauermärsche für offizielle Gedenkfeiern
„Schwere“ Trauermusik (z. B. ein Trauermarsch) passt zu öffentlichen und politischen Begräbnisfeiern und Gedenkveranstaltungen.
Eine solche Komposition drückt aus: Wir sind betroffen! / Wir gedenken! / Wir mahnen! / Das darf nicht sein! / Wir wollen nicht vergessen!
Trauermusik mit Instrument oder vom Tonträger?
Zu kirchlichen Beerdigungen erklingt traditionell die Orgel. Sie ist seit dem 16. Jahrhundert das beherrschende Instrument in den christlichen Kirchen. Es liegt nahe, dieses Instrument zu nutzen, da es zumeist vorhanden ist. In den Kirchen stehen Orgeln als Pfeifenorgel und in Friedhofskapellen und Trauerhallen oftmals als Harmonium oder Keyboard.
Zudem sind viele der geeigneten Stücke für die Orgel geschrieben oder es liegen dafür Notensätze vor. Reden Sie mit dem Organisten. Er wird Ihnen gerne dabei behilflich sein, die richtige Musikauswahl zu treffen. Selbst bei einer kirchlichen Trauerfeier muss das Instrument Ihrer Wahl aber nicht die Orgel sein.
Welches Instrument erklingt, ist abhängig von Ihren Wünschen und von den konkreten Möglichkeiten vor Ort. Wenn von den Verwandten oder Bekannten eine Person ein Instrument beherrscht, sollte jedenfalls bedacht werden, wie es zum Einsatz kommen kann. Ein solcher musikalischer Vortrag muss nicht künstlerisch perfekt sein, passt aber in den würdigen Rahmen.
Es ist am schönsten, wenn eine Komposition live mit einem Musikinstrument gespielt wird. Doch sollte der Einsatz von Tonträgern („Musik aus der Konserve“) nicht grundsätzlich ausgeschlossen sein. Manchmal gibt es gute Gründe dafür, dass Melodien und Lieder von der CD, von der Speicherkarte, vom Memory Stick oder vom Handy abgespielt werden.