Seebestattung – Beisetzung nach seemännischem Brauch

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Seebestattung: geschmückte Urne im maritimen Design für die feierliche Zeremonie auf einem Schiff mit Trauerfeier und Bestattung
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In der heutigen Zeit versteht man unter einer Seebestattung die Beisetzung der Asche eines vorher kremierten Verstorbenen.

Somit ist die Seebestattung eine weitere Alternative für die Beisetzung einer Urne. Sie haben die Möglichkeit bei der Bestattung auf See eine Trauerfeier auf dem Schiff stattfinden zu lassen. Hier können dann die Angehörigen in einer feierlichen Zeremonie Abschied von der verstorbenen Person nehmen. Diese Trauerfeier kann mit einem Pfarrer oder einem Trauerredner durchgeführt und begleitet werden. Meistens übernimmt jedoch der Kapitän des Schiffes diese Gedenkrede.

Nach Abschluss der Feierlichkeit erfolgt die Beisetzung nach seemännischem Brauch. Hierfür können die Angehörigen nochmals an die Urne treten während die Trauermusik spielt. Mit Blasen der Bootsmannpfeife erfolgt das Absenken der Urne durch den Kapitän. Als letzten Gruß können nun die Hinterbliebenen Blumenblätter der Urne nachwerfen. Nach einem kurzen, stillen Gedenken kehrt die Trauergemeinde zum Hafen zurück.

Sie haben aber auch die Möglichkeit eine Trauerfeier in ihrem Heimatort durchzuführen. Nach dieser Trauerfeier z. B. mit dem Sarg im Krematorium wird der Verstorbene eingeäschert. Dann erfolgt die Urnenüberführung zur See im Anschluss und die Urnenbestattung kann zu einem späteren Zeitpunkt ohne Angehörige still auf See erfolgen. Sollte der Wunsch bei ihnen bestehen die Urne auch bei der stillen Beisetzung auf See zu begleiten haben sie auch hier die Möglichkeit dazu.

Die Angehörigen sollten sich aber schon vorher darüber Gedanken machen, ob es im Sinne des Verstorbenen war, die Bestattung auf See durchzuführen. Für viele Angehörige ist es im Nachhinein sehr schwer in ihrer Trauer keinen Anlaufpunkt, wie ein persönliches Grab auf einem Friedhof, zu haben.

Aus diesem Grund können später mit den Bestattungsschiffen Gedenkfahrten zu den Beisetzungsorten gemacht werden. Ebenso werden an vielen Orten Gedenkfeiern für die Hinterbliebenen an Land angeboten.

Beisetzungsorte

Die Beisetzung einer Urne erfolgt in Deutschland in der Regel in Nord- oder Ostsee, kann aber auch in allen anderen Weltmeeren stattfinden. Wenn die Beisetzung an den deutschen Küsten erfolgt, wird die Asche in einer speziellen Seeurne, die sich später auflöst, über „rauem Grund“ nach seemännischem Brauch dem Meer übergeben. Dieser sogenannte „raue Grund“ bedeutet, dass an dem Beisetzungsort keine Verkehrsschifffahrt, Fischerei oder Wassersport stattfindet.

Der genaue Ort einer Urnenbeisetzung mit den genauen Koordinaten wird vom Kapitän in einer Seekarte vermerkt. Diese Karte können die Angehörigen zu einem späteren Zeitpunkt erhalten.

Rechtliche Voraussetzungen für eine Seebestattung

In der Bundesrepublik benötigt man in einigen Bundesländern noch eine Genehmigung für eine Seebestattung und eine Willenserklärung des Verstorbenen oder deren Angehörigen. Hier sollte die Verbundenheit des Verstorbenen zur See bekundet werden. Ob und welche Genehmigung benötigt wird, erfahren Sie auf Anfrage bei Ihrem Bestattungsinstitut.

Vor- und Nachteile einer Seebestattung

Bei einer Seebestattung überwiegen unseres Erachtens die Vorteile:

  • Die Seebestattungsgebühr ist eine einmalige Zahlung.
  • Es gibt kein Grab, was ca. 20 Jahre gepflegt, bepflanzt und gegossen werden muss.
  • Eine eventuelle Verlängerung der Grabstelle entfällt.
  • Einen Grabstein ist nicht erforderlich.
  • Als Nachteil sehen wir nur, dass man keinen Anlaufpunkt einer persönlichen Grabstelle für seine Trauer hat.

Sollten Sie sich für eine Seebestattung interessieren, steht Ihnen Ihr Bestatter selbstverständlich zur Verfügung; ebenso auch bei allen anderen Bestattungsarten und der Bestattungsvorsorge zu Lebzeiten.

Autor: M. Hoffmann
Hoffmann Bestattungen
www.hoffmann-bestattungen.de

Bildnachweis: ©Smileus/Fotolia, ©Seebestattungsreederei & Schifffahrtsgesellschaft Hohe Düne GmbH