Geleitwort vom Erzbistum Berlin

P. Manfred Kollig SSCC, Generalvikar Erzbistum Berlin
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Sorgfältig bereiten wir uns auf die Geburt eines Kindes vor. Ebenso sollten wir das Ende des Lebens, auch unseres eigenen, im Blick haben und wenn möglich gestalten. Da es uns Menschen meistens sehr schwerfällt, über das Sterben und den Tod nachzudenken, suchen wir nach Unterstützung. Vor allem, wenn es um Fragen geht, die sich rund um Beerdigung, Begräbnis, Bestattung und Beisetzung stellen.

Schon die Vielfalt der Begriffe, die wir verwenden, zeigt, dass es bei uns mehrere Bräuche gibt, zwischen denen wir wählen können. Die Katholische Kirche wirbt in unserem Kulturkreis für die Form der Erdbestattung. Der Leib des Verstorbenen wird in einem Sarg in die Erde hinabgelassen. Auf diese Weise wird erkennbar, dass der Mensch mit seinem Leib seinen Wert und seine Würde auch über den Tod hinaus behält.

Bei der Beerdigung in einem Sarg wie bei der Urnenbestattung treten wir dafür ein, dass der Ort mit dem Namen des verstorbenen Menschen versehen wird. Darin drückt sich aus, dass Verstorbene keine austauschbaren Nummern sind. Zugleich hat der Mensch, dem der Abschied schwerfällt, die Möglichkeit, diesen Beisetzungsort aufzusuchen. Die Aufschrift mit dem Namen erinnert an den Verstorbenen und bezeugt – wie der Besuch der Grabstätte – dass der Tote nicht vergessen ist.

Jede Form von Bestattung erfordert Respekt vor dem letzten Willen des Verstorbenen und vor der Situation der Angehörigen. Manchmal widersprechen sich die Anliegen und Interessen. Unsere Teams im pastoralen Dienst helfen, eine Form zu finden, die sowohl dem Glauben des Verstorbenen als auch den Überzeugungen der Angehörigen gerecht wird.

Allen, die Rat und Hilfe suchen, wünsche ich zu finden, was sie in der Zeit benötigen, in der sie Abschied nehmen. Christinnen und Christen glauben an die Auferstehung und an das ewige Leben. Uns allen, unabhängig von religiösen Überzeugungen, wünsche ich die Gewissheit, dass Menschen sich über den Tod hinaus gerne an uns erinnern und danach sehnen, uns wiederzusehen.

P. Manfred Kollig SSCC
Generalvikar

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Bildnachweis: ©Jenny Sturm/Fotolia, ©Erzbistum Berlin